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12.5.23 19 Uhr 30 Deutsch-italienische Lesung UN MONDO DI LIBRi

12. Mai 2023 @ 19:30 - 21:00

Andrea Molesini: Il rogo della repubblica

Zum Inhalt:

Venedig 1480. Drei Juden verbrannten auf dem Platz, eine Gerechtigkeit, die der Intoleranz weicht. Eine Tragödie, die dazu bestimmt ist, sich zu jeder Zeit und an jedem Ort zu wiederholen. Zwischen Geschichte und Erfindung der neue fesselnde Roman des Autors von Nicht alle Bastarde sind aus Wien, Campiello-Preis 2011.

Im Jahr 1480 löste sich in einer kleinen Stadt in der Gegend von Treviso ein Kind in Luft auf. Die Archisynagoge Servadio und zwei weitere Juden werden beschuldigt, ihn getötet zu haben, um die Osterscones mit seinem Blut zu kneten. Gefoltert und wegen ritueller Kindstötung zum Tode verurteilt, legen sie Berufung ein und der Prozess wird vor dem Senat von Venedig wieder aufgenommen. Boris da Candia, Spion der Republik San Marco, ein Mann der „Täuschung und des Raubes“, ein levantinischer und gewalttätiger Abenteurer, aber auch ein kultivierter Humanist, ist mit einer geheimen Mission ausgestattet. Venedig ist gerade aus einem Krieg gegen die Türken und die Pest hervorgegangen. Unzufriedenheit breitet sich aus. Der Franziskaner Bernardino da 
schürt mit seinen feurigen Predigten Hass gegen die Juden im Volk, weil sein Orden deren Pfandhäuser durch die des Monte di Pietà ersetzen will. Der Doge Giovanni Mocenigo erlässt aus wirtschaftlichen Gründen und der öffentlichen Ordnung einen Stier, der Toleranz verkündet und Respekt für die Juden, hart arbeitende Bürger und Gesetzestreue vorschreibt, aber das reicht nicht aus, um den plebejischen Hass zu mildern, der von dem wilden Prediger angezettelt wird. Boris da Candia, ein witziger und manchmal brutaler Corto Malteser, der Paläste und Bordelle besucht, kreuzt im Laufe seiner Ermittlungen eine Zauberin, eine Frau mit geheimnisvollen Grazien, die Details enthüllt, die allen unbekannt sind: «Das Detail ist die Kreuzung, an der sich das Sichtbare und das Unsichtbare treffen». Giovanni, ein Straßenräuber, hilft ihm, sich zu befreien. Aber es ist der Dialog mit Servadio, der ihn mehr als jeden anderen auszeichnet, denn die Archisynagoge, weise und sanftmütig, offenbart sich als ein Mann von so überwältigender Spiritualität, dass er den ungläubigen Abenteurer erschüttert, und das erzeugt in Boris einen unerwarteten Durst nach Gerechtigkeit: „Die Völker, die nicht wissen, wie man die Gerechten stark macht, nennen die Starken das Recht“. Aber welchen Platz haben die Gründe des Geistes in der blinden Trägheit der Geschichte? Andrea Molesinis musikalisches Schreiben formt meisterhaft die bittere emotionale Intensität der Geschichte. Boris ist eine Figur, die entdeckt, dass er trotz seiner Vergangenheit die Tür ist, die zwei Welten verbindet, Komödie und Tragödie, die sich in dem ewigen Schauspiel der Action verflechten und verschmelzen, wo das öffentliche Böse immer jedermanns Haus erreicht hat.

Moderation Dr. Paola Barbon. In Kooperation mit dem
italienischen Generalkonsulat Frankfurt

 

Details

Datum:
12. Mai 2023
Zeit:
19:30 - 21:00
Veranstaltung-Tags:

Veranstaltungsort

Theater im Pädagog
Pädagogstraße 5
Darmstadt, Hessen 64283 Deutschland
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Telefon
061516601306